Eine Woche lang besuchte der Geschichtskurs der Stufe 2 das Zentrum Deutschlands für Geschichte und Politik.
Im Vordergrund stand dabei natürlich den zuvor behandelten Unterrichtsstoff hautnah mitzuerleben und zu vertiefen.
Ganz im Sinne unseres diesjährigen Schwerpunktthemas „Deutschland nach 1945“, besuchten wir die Schauplätze unserer Geschichte.
Dabei konnten wir nicht nur den vorherigen Aufbau der Mauer sehen, uns wurde auch zum ersten Mal bewusst, welche Bedeutung dieser wirklich zukam. Wir erfuhren von einzelnen Schicksalen, von Menschen, die ihre Familie
n und Freunde durch die Mauer verloren oder gar ihr Leben
ließen bei dem Versuch diese zu überwinden. Wir verstanden, was es heißt frei zu sein und was die Menschen bereit gewesen waren für eine solche Freiheit zu riskieren. Es fiel uns schwer uns vorzustellen wie die Menschen damals mit der Mauer lebten. Familien, Freunde, Nachbarn, ja eine Nation getrennt durch eine Mauer, welche in nur sehr wenigen
Fällen erfolgreich überwunden werden konnte. Daraufhin zu sehen, wie Künstler aus aller Welt die Mauer in ein gigantisches, kilometerlanges Kunstwerk verwandelt hatten war beeindruckend. Uns wurde erneut vor Augen geführt, dass die Geschichte nicht einfach Geschichte ist, sondern stets die Gegenwart beeinflussen wird. Geschichte ist etwas aus das man nur lernen kann; Etwas, das zwar vergangen ist, aber niemals ganz in Vergessenheit geraten sollte.
Neben der Mauer, war es unser Ziel das Leben in der DDR näher kennen zu lernen, da uns dieses doch immer
sehr fremd erschien. Das Stasigefängnis in Berllin
– Hohenschönhausen zeigte uns, was mit denjenigen geschah die für ihre Träume und Rechte einstanden, die sich dem Staat wiedersetzten und gegen deren Unterdrückung ankämpften. Innerhalb der Mauern des Gefängnisses war es beklemmend, denn uns war bewusst, dass dies kein bloßer Unterrichtsstoff, nicht nur irgendwelche Zeilen in unseren Kursbüchern waren. Es handelte sich hierbei um unsere Vergangenheit, welche einmal an genau diesen Ort Realität gewesen war. Eine Realität, ein Alltag geprägt von Erniedrigung, Folter, Verhören, Schmerz und Tod.
Jedoch war die Geschichte Deutschlands nicht unser einziges Ziel. So besuchten wir unter anderem auch unser politisches
Zentrum. Der politische Alltag eines Bundestagsabgeordneten wurde uns mithilfe einer kleinen Führung durch das Reichstagsgebäude und einigen politischen Workshops nähergebracht. Auch wenn wir aufgrund der sich plötzlich ändernden Wetterverhältnisse keine Chance hatten, die
berühmte Kuppel des Gebäudes zu besichtigen, konnten wir viel aus diesem Tag mitnehmen.
Neben vielen weiteren Besichtigungen und Führungen ganz im Sinne unseres diesjährigen Themas, besuchten wir auch die vielen Wahrzeichen Berlins, wie das Brandenburger Tor oder
den Fernsehturm. Wir hatten die Möglichkeit uns sehr viele Museen und Kulturplätze an zu sehen und uns in kleineren Gruppen in unserer Freizeit frei in Berlin zu bewegen. So wird wohl jeder Schüler seine ganz eigene Erinnerung an das winterliche Berlin haben, aber auch an eine tolle und aufregende gemeinsame Zeit unseres Kurses zurückdenken.
Die Berlinfahrt 2017 wird für uns alle eine Erinnerung bleiben, an die wir gerne zurückdenken werden, denn in Berlin haben wir nicht nur viel gesehen und erlebt, sondern auch eine neue Sache an Pforzheim zu schätzen gelernt: unseren Winterdienst!
Rahel S., Kursstufe 2 (Januar 2017)