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Die Lateinlehrer am Kepler – Gymnasium informieren:

Warum Latein?

  • Latein ist die „Mutter“ der romanischen Sprachen.
  • 50% des englischen literarischen Wortschatzes lassen sich auf lateinische Wörter zurückführen.
  • Der internationale Kulturwortschatz (Wörter wie Aspekt, Dimension, exklusiv, funda-mental, kompetent, legitim) stammt im wesentlichen aus dem Lateinischen.
  • Fachbegriffe zahlreicher Wissenschaften haben ihre Wurzeln im Lateinischen.
  • Die geistigen Grundlagen Europas wurden in Griechenland und Rom gelegt.
  • Latein schafft kulturelles Hintergrundwissen.
  • Die Auseinandersetzung mit der hochentwickelten Kultur und Zivilisation Roms bewahrt uns davor, nur unseren eigenen Standpunkt zum Maßstab zu nehmen und führt uns zu Aufgeschlossenheit gegenüber Dingen, die neu und fremd sind. Der Vergleich fordert zur Stellungnahme heraus und fördert die Urteilsbildung.
  • Ganz praktisch: Latein wird für eine Reihe von Studienfächern an den Universitäten verlangt. (Informationen dazu in der Broschüre „Studium und Berufswahl“ der BfA)

Was unterscheidet den Lateinunterricht vom Unterricht in den modernen Fremdsprachen?

  • Die Zielsetzung: Während in den modernen Fremdsprachen in erster Linie die kommuni-kativen Fähigkeiten geschult werden, fördert das Latein das analysierende Denken. Es sollte also nicht als eine weitere Fremdsprache gewählt werden, sondern als eine Möglich-keit, sich rational mit Sprache auseinander zu setzen, eine Möglichkeit der Denkschulung.

Latein führt zu einem allgemeinen Verständnis von Sprache und hilft so beim Erlernen von Fremdsprachen.

  • Die Methode: Das Übersetzen lateinischer Texte schult von Anfang an methodisches Arbeiten. Informationen, die in den Endungen der Wörter stecken, müssen erkannt, richtig gedeutet und kombiniert werden. Es wird also weniger durch Imitation – wie in den modernen Fremdsprachen – gelernt, sondern mehr durch analytische Arbeitsweisen.

 

Für welche Schüler ist Latein geeignet?

Grundsätzlich für jeden Gymnasiasten; denn Latein ist anders, aber nicht schwerer als moderne Fremdsprachen.

Leichter fällt es demjenigen,

  • dem Sprache Freude macht,
  • der sorgfältig hinsehen und gut beobachten kann und will,
  • der Unterscheidungsvermögen besitzt,
  • der Spaß am Kombinieren hat,
  • der gerne Regeln entdeckt,
  • der bereit ist zu regelmäßigem Training,
  • der nicht gleich aufgibt, wenn es mal schwieriger wird.

Die Arbeit wird ihm dadurch erleichtert,

  • dass die Unterrichtssprache Deutsch ist,
  • dass Hör- und Sprechanforderungen in der Fremdsprache in den Hintergrund treten,
  • dass Aussprache und Rechtschreibung keine Schwierigkeiten machen,
  • dass Übersetzungen ins Lateinische weitgehend entfallen.

Das Schlusswort möchten wir Klaus Westphalen überlassen. Er schreibt in der ZEIT vom 6.3.2003: „Meine Auffassung ist die folgende: Gymnasiasten sollten gründlich und fließend Englisch lernen, eine Kommunikationssprache mit hohem Nutzeffekt. Ein Training gleichartiger Fähigkeiten würde ihnen Französisch als zweite Fremdsprache vermitteln. Ein ergänzendes Training anderer, ebenso wichtiger Fähigkeiten böte ihnen die klassische Sprache: Mit Latein lernen Schüler eine Reflexionssprache mit hohem Bildungseffekt, die „Basissprache Europas“. Wenn sie, mit diesem komplementären Training ausgestattet, danach – als ideale EU–Bürger – noch eine weitere Fremdsprache lernen wollen, so sollten dafür Italienisch und Spanisch, vielleicht sogar auch eine außereuropäische Sprache zur Verfügung stehen.“
Folgende Internet-Adressen sind eventuell hilfreich:    www.humanismus-heute.de (externer Link)

www.forum-classicum.de (externer Link)

Latein – die Brücke zum Verstehen

1) Er war Professor für Pädagogik an der Universität Kiel.